Fusionsbiopsie

Das Prostatacarcinom:

Das Prostatacarcinom ist seit einigen Jahren der häufigste bösartige Tumor und die dritthäufigste Krebstodesursache des Mannes. Das Lebenszeitrisiko eines Mannes ein Prostatacarcinom zu entwickeln liegt derzeit in Deutschland und vergleichbaren westlichen Industrienationen bei 13,2% und das Risiko an einem Prostatacarcinom zu versterben bei 3,3%.

Da es sich bei einem Prostatacarcinom und einen Tumor des älteren Mannes handelt, ist zu befürchten, dass mit einer zunehmenden Überalterung der Gesellschaft auch diese Zahlen zunehmen werden.

Doch auch die Diagnostik und die Therapie eines Prostatacarcinoms hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert, so dass es zwischenzeitlich gelingt bei einer frühzeitigen Diagnose eines klinisch relevanten Tumors die überwiegende Mehrzahl der Patienten zu heilen.

Vorsorgeuntersuchung:

Einen wichtigen Baustein nimmt dabei die (PSA basierte) Vorsorgeuntersuchung ein, die jedem Mann ab 45 Jahren empfohlen wird.

Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen gelingt es in der Regel, Patienten mit frühen Stadien eines Prostatacarcinoms zu identifizieren. Werden die richtigen Behandlungsschritte unternommen, kann in Deutschland von einer 5-Jahres Überlebensdauer von 93% der Betroffenen ausgegangen werden.

Sollte bei Ihnen im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung der Verdacht auf ein Prostatacarcinom gestellt worden sein, muss dieser Verdacht durch die Entnahme einer Prostatabiopsie (Gewebeentnahme aus der Prostata) gesichert werden.

Dabei bietet die MRT-3D-TRUS Fusionsbiopsie der Prostata einige Vorteile:

  • Die Untersuchung kann schmerzfrei in lokaler Betäubung ambulant erfolgen
  • Durch den Einsatz der MRT Technik können behandlungsbedürftige Tumoren von nicht behandlungsbedürftigen unterschieden werden. Dies hilft unnötige Biopsien zu vermeiden und erhöht die Sicherheit der Untersuchung erheblich. (PRECISION-Studie)
  • Durch eine schnelle und präzise Untersuchungstechnik werden unnötige Folgebiopsien vermieden und eine Verzögerung der Diagnose verhindert.
  • Die Anzahl der diagnostizierten, nicht relevanten Prostatacarcinome sinkt deutlich (PRECISION-Studie)
  • Die Präzision der Wiederholungsbiopsie wird deutlich erhöht.

Ablauf der Untersuchung:

Ergibt sich im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung der Verdacht auf ein Prostatacarcinom wird zunächst ein multiparametrisches MRT der Prostata veranlasst.

Unsere radiologischen Kooperationspartner Dr. med. Gregor Pache in Radolfzell können anhand vordefinierter Parameter (PIRADS Kriterien) den Verdacht erhärten oder eben auch entkräften.

Finden sich in der MRT Untersuchung Hinweise auf ein klinisch relevantes Prostatacarcinom markiert der Radiologe die entsprechenden Areale und sendet die Daten über eine sichere Datenleitung direkt an unsere Urologische Praxis.

Mit unserem hochauflösenden, speziell ausgerüsteten Ultraschallsystem der Firma BK-Medical können nun im Rahmen der Prostatabiopsie die Daten des MRT auch im Ultraschall genutzt werden, um die verdächtigen Areale hochpräzise zu identifizieren.

Die Biopsie findet im Rahmen einer ambulanten Untersuchung entspannt in Seitenlage statt. Aufgrund der eingesetzten lokalen Betäubung sind Schmerzen selten und gut beherrschbar. Die Untersuchungsdauer beträgt ca. 20-30min.