Vasektomie – Sterilisation des Mannes

Sterilisation beim Mann

Ist die Familienplanung abgeschlossen, beginnt für viele Paare die Entscheidungsphase wie die Verhütung in Zukunft geregelt werden soll.
Hierbei steht oftmals der Wunsch nach einer endgültigen und nebenwirkungsarmen Verhütungsmethode im Vordergrund.

Im Gegensatz zu anderen Verhütungsmethoden, wie z.B. der Antibabypille und der Spirale, kann durch eine Sterilisation eines Partners eine sehr sichere, kostengünstige und komplikationsarme Maßnahme durchgeführt werden.
Während die Sterilisation der Frau immer in Vollnarkose durchgeführt werden muss, ist die Vasektomie des Mannes, aufgrund der guten Zugänglichkeit der Samenleiter, in einer lokalen Betäubung durchführbar und damit mit weniger Risiken verbunden.

Durch die Unterbindung der Samenleiter wird die Spermienproduktion nicht beeinträchtigt, lediglich der Transport der Spermien zur Prostata wird blockiert.
So klein der Eingriff auch ist, umso schwieriger ist die spätere Rekonstruktion der Samenleiterenden. Deshalb sollte sich der Betreffende immer bewusst machen, dass die Vasektomie nur dann durchgeführt werden sollte, wenn auch später kein Kinderwunsch mehr besteht.

Die Vorbereitung

Der Eingriff per se ist ein unkompliziertes Verfahren. Besondere Sicherheitsvorkehrungen sollten jedoch zum eigenen Schutz des Patienten ergriffen werden. Da der Eingriff in der Regel in einer örtlichen Betäubung erfolgt, kann am Morgen ein leichtes Frühstück eingenommen werden. Auf Alkohol sollte schon am Vortag verzichtet werden.

Blutverdünnende Medikamente (z.B. Acetylsalicysäure, Clopidogrel,) sollen ca. 5 Tage vor dem Eingriff nach Anweisung des Arztes pausiert werden. Andere blutverdünnende Medikamente (z.B. Marcumar, Xarelto u.a.) sollen nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt abgesetzt werden. Es kann sein, dass hier ein Ersatzpräparat (z.B. Heparin) gegeben werden muß. Aus hygienischen Gründen sollte am Tag des Eingriffs eine Genitalrasur erfolgen, es sollte ausgiebig geduscht werden.

Die Methoden

Die konservative Vasektomie
Der Samenleiter wird mit der Hand direkt unter die Haut verlagert. Nach der Durchführung einer lokalen Betäubung wird ein Hautschnitt mit einer Länge von ca. 1 cm durchgeführt. Der Samenleiter wird sorgfältig von Binde- und Nervengewebe befreit und es wird ein ca. 1-3 cm langes Teilstück entfernt. Die beiden Enden werden elektrisch verödet und mit einem resorbierbaren Faden abgebunden. Zur Erhöhung der Sicherheit werden die jeweiligen Enden in verschiedenen Gewebeschichten des Hodensackes versenkt, mit selbstauflösendem Faden wird die Haut verschlossen. Nach OP der Gegenseite ist der Eingriff nach ca. 30 Minuten beendet.

Die „Non-scalpel“ Vasektomie
Mit dieser speziellen Technik kann dem Patienten der Hautschnitt erspart werden. Eine spitze Klemme spreizt die Haut, mit einem Häkchen wird der Samenleiter erfasst und wie bei der konservativen Vasektomie wird ein Teilstück des Samenleiters entfernt. Die Versorgung der Enden ist identisch. Auf eine Hautnaht kann hier verzichtet werden.

Komplikationen und Risiken

Wie bei jedem anderen operativen Eingriff auch, kann es auch bei der Vasektomie zu sehr seltenen Komplikationen kommen über die der Patient im Vorfeld informiert werden muß. Die Komplikationsrate sinkt mit der Erfahrung des Operateurs.

Komplikationen im Einzelnen:

  • Bluterguss
  • Schwellung des Hodensacks
  • Verwachsungen
  • Wundheilungsstörung/Wundinfektion
  • Nachblutungen
  • Spannungsschmerz am Hoden
  • Spontane Wiedervereinigung der Samenleiterenden

Nach dem Eingriff

Der Eingriff wird zwar nicht in Vollnarkose durchgeführt, dennoch stellt ein operativer Eingriff immer eine Stresssituation für den Betreffenden dar. Deshalb sollte der Patient am OP Tag nicht am Straßenverkehr teilnehmen und auch keine Maschinen bedienen.

Um Nachblutungen und ein Anschwellen des Hodensacks zu verhindern, sollte direkt nach dem Eingriff eine Kühlung des Wundgebiets durch Eislauflagerung erfolgen. Schmerlindernde Medikamente sind in der Regel nicht notwendig, können bei Bedarf jedoch am Tag der Operation eingenommen werden. Acetylsalicysäure (Aspirin, u.a.) als Inhaltsstoff sollte jedoch aufgrund seiner blutverdünnenden Wirkung vermieden werden.

In der Regel wird eine Wundkontrolle am Folgetag oder aber am nächsten Arbeitstag durchgeführt. Patienten erhalten eine Notfallnummer über die der Operateur immer erreichbar ist. Die Wundfäden lösen sich nach 10-14 Tagen von alleine auf und müssen nicht entfernt werden.
Eine sofortige Unfruchtbarkeit ist durch die Sterilisation nicht zu erreichen, d.h. es befinden sich noch befruchtungsfähige Spermien in der Samenflüssigkeit. Aufgrund dessen sollten Spermaproben zum Nachweis der Sterilität erfolgen. In der Regel werden 3 Spermaproben benötigt, die erste Probe nach ca. 20 Samenergüssen. Bis zu diesem Zeitpunkt muß eine zusätzliche Verhütungsmethoden angewandt werden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.
Schwere körperliche Arbeit und sportliche Aktivität sollte für 1 Woche vermieden werden.

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